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zvg Pierre-Fabien Roubaty Mozart, Mendelssohn, Schubert
Montag, 2. Dezember 2013, 19:30 Uhr

gültige Abos: Tutti und Voce

Wolfgang Amadeus Mozart: Divertimento KV 136 für Streicher
Felix Mendelssohn: Konzert für Violine, Klavier und Orchester in d-Moll
Franz Schubert: Messe Nr. 2 in G-Dur

Kathedralchor St. Nikolaus, Freiburg
Orchester des Wiener Concertvereins
Leitung: Pierre-Georges Roubaty

Interpreten:
Violine: Jacqueline Roscheck-Morard
Klavier: Pierre-Fabien Roubaty
Sopran: Marie Jaermann
Tenor: Raphaël Favre
Bass: Michel Brodard

Unter der Leitung von Pierre-Georges Roubaty, dem langjährigen Kapellmeister der Kathedrale von Freiburg, kommen Sie in den Genuss von drei grossen Klassikern.

Der Anfang macht das Divertimento KV 136 von Mozart, welches zu den sogenannten «Salzburger Divertimenti» gehört. Mozart komponierte diese in Salzburg anno 1772 vermutlich für seinen letzten Italienaufenthalt als «Vorrat» für Aufführungen in den Salons der Mailänder Förderer. Er folgt dabei sowohl in der Form als auch in der musikalischen Ausführung, der charakteristischen Mischung aus energischem Ausdruck und sanglicher Melodik, der italienischen Art.

Darauf folgt ein im Alter von 14 Jahren komponiertes Konzert für Violine, Klavier und Orchester von Mendelssohn, dessen Klavierpart er bei der Uraufführung selbst übernahm. Diese Mischung ist eher selten, nur wenige Komponisten haben für Violine, Klavier und Orchesterbegleitung geschrieben. Doch wenn man Mendelssohns Konzert in d-Moll hört, wird klar, wie gross das Ausdruckspotential dieser Zusammensetzung in Wirklichkeit ist. Noch mehr als in einem Konzert mit Soloinstrument ist hier die gegenseitige Aufmerksamkeit entscheidend, und von den Interpreten werden eigentliche kammermusikalische Qualitäten verlangt.

Höhepunkt des Abends bildet die Messe Nr. 2 in G-Dur von Schubert aus dem Jahre 1815. Laut Eintrag komponierte der gerade 18-jährige Schubert die Messe in weniger als einer Woche. Die Messe ist überwiegend homophon und liedhaft gesetzt und somit auf die Möglichkeiten einer kleineren Kirchengemeinde hin ausgerichtet (eine sogenannte Missa Brevis). Wie in allen seinen lateinischen Messvertonungen lässt Schubert im Credo die Sätze «Et unam sanctam catholicam et apostolicam ecclesiam» und «Et expecto resurrectionem mortuorum» aus und gibt damit seinen ganz persönlichen Vorbehalten gegenüber bestimmten zentralen christlichen Glaubenssätzen Ausdruck. Wiewohl in der Grundhaltung unprätentiös, ist diese Messe doch recht kunstvoll gearbeitet. Die formale Einheit wird etwa durch eine aufsteigende Tonfolge hergestellt, die alle Sätze durchzieht. Das Werk ist erst spät bekannt geworden, ist aber inzwischen wegen seines kantablen Charakters eines der beliebtesten kirchenmusikalischen Stücke Schuberts. Unverkennbar zeigt sich hier der aufkommende Liederkomponist.