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La Création du monde
Sonntag, 13. September 2015, 17:00 Uhr
gültige Abos: Tutti und Viva
Erster Teil: Leitung Willi Derungs
- Darius Milhaud (1892–1974) Suite zum Ballett La Création du monde op. 81 a (1923), Kammerensemble
- Oliver Waespi (*1971) Canticum, 2. Fassung 2015
- Jean Balissat (1936–2007) Le premier jour
Zweiter Teil: Leitung Rolf Schumacher
- Charles Gounod Messe solennelle en l’honneur de Sainte-Cécile, 1855
Canto Classico Konzertchor Bern & Sinfonisches Blasorchester Bern
Unter Mitwirkung von:
Sopran: Rebekka Maeder
Tenor: Raphael Favre
Bariton: Alain Clément
Canto Allegro Konzertchor Bern Ost
Kammermusikensemble Hochschule der Künste Bern (HKB)
Verschiedene Partner und Musikstile unter ein Dach bringend, spricht dieses aussergewöhnliche Projekt sowohl Liebhaber der Blasmusik wie der Chorkunst an. Der erste Programmteil steht unter dem Gesichtspunkt der Erschaffung der Welt. Darius Milhauds Musik zum Ballett «La Création du monde» thematisiert die Erschaffung der Welt in mehreren Sätzen, die quasi ineinander fliessen. Das Werk war ein Auftrag des Schwedischen Balletts in Paris und wurde dort im Oktober 1923 uraufgeführt. Die Ballettszenerie stammte von Blaise Cendras und thematisiert die Erschaffung der Welt basierend auf afrikanischen Mythen. Die Komposition und musikalische Sprache des Stücks wurde von Milhauds Aufenthalt in New York (1922) und der dortigen Begegnung mit der Musik des Jazz inspiriert. Milhaud, der zu den Wortführern der Groupe des Six gehörte und ein enorm vielseitiges Werk mit über 450 Kompositionen hinterlassen hat, ist heute einem breiten Publikum immer noch kaum bekannt. Das Ballett La Création du Monde gehört zwar zu seinen bekannteren Werken, ist aber dennoch selten zu hören. In diesem Stück verfolgt Milhaud eine neue Tonsprache, die als Reaktion auf die Musik der Vorkriegszeit von Blues und Jazz inspiriert ist und von der Polytonalität lebt. Durch eine Kombination mit klassischen Elementen wie der Fugentechnik und der Anlehnung an Bach trägt das Werk auch klassizistische Züge.
Der Waadtländer Komponist Jean Balissat war als Komponist, Kompositionslehrer in Freiburg und Genf und als Dirigent (u. a. der Landwehr Freiburg) tätig und bereicherte mit seinen Originalwerken für sinfonisches Blasorchester dieses Repertoire nachhaltig. Seine Komposition «Le premier jour» thematisiert den ersten Tag der Schöpfungsgeschichte.
Als zeitgenössischen und aktuellen Beitrag zum Thema haben die Veranstalter den Berner Komponisten Oliver Waespi beauftragt, ein Werk für diesen Anlass beizusteuern. Oliver Waespi wird sein im Jahr 2010 geschriebenes Stück «Canticum» (für Chor und Orchester) von Grund auf umarbeiten und es neu für Sopran und Tenor, Chor und Kammermusikensemble mit Marimbaphon einrichten. Die Textvorlage basiert auf einem Ausschnitt aus dem Sonnengesang des Heiligen Franz von Assisi (1181/82–1226). Die Komposition nimmt motivisch Bezug auf Haydns Oratorium «Die Schöpfung».
Im zweiten Konzertteil wird Charles Gounods Messe Solennelle de Sainte Cécile für Soli, Chor und Orchester in einer Bearbeitung für sinfonisches Blasorchester dargeboten. Die Messe der Patronin der Kirchenmusik wurde am Namenstag dieser Heiligen (22.11.) uraufgeführt. Gounods Messe nimmt in vielerlei Hinsicht eine Sonderstellung in der Messekomposition ein. Für den rätselhaft geheimnisvollen Beginn des «Kyrie-Satzes» gibt es kaum Vorbilder. Quasi aus dem Nichts schöpft Gounod hier die ersten Klänge. Auch andere Messeteile sind höchst unkonventionell vertont. Trotz der Schlichtheit, der Unmittelbarkeit des Ausdrucks und der eingängigen Melodik gelingt es Gounod mit diesem Werk viele Konventionen aufzubrechen und nach Beethovens «Missa Solemnis» einen völlig eigenständigen Weg in der Vertonung des Messetextes zu gehen.
Canto Classico Konzertchor Bern: Der Konzertchor Canto Classico wurde Ende 2006 von seinem künstlerischen Leiter Willi Derungs gegründet und ist seither mit bis zu fünf Konzertprojekten jährlich in und ausserhalb Berns einer der aktivsten Chöre der Hauptstadt. Der Chor hat sich zum Ziel gesetzt, jüngere Leute fürs aktive und anspruchsvolle Singen zu gewinnen.
Canto Allegro Konzertchor Bern-Ost: Canto Allegro wurde 1981 als gemischter Chor in Bolligen gegründet. Anfang Jahr 2013 fand unter dem neuen Namen Canto Allegro Konzertchor Bern-Ost eine Neuausrichtung als Konzertchor statt. Dies deshalb, weil immer mehr Sängerinnen und Sänger aus der ganzen Region von Bern bis Worb an den Chorprojekten mitwirken. Pro Jahr finden mehrere Konzertauftritte an verschiedenen Orten statt.
Sinfonische Blasorchester Bern: Das Sinfonische Blasorchester Bern (SIBO) ist ein Elite-Blasorchester, das 1979 vom musikalischen Leiter Rolf Schumacher gegründet wurde. An Wettbewerben tritt die Formation in der höchsten Spielkategorie an. Es besteht aus rund 60 qualifizierten Musikerinnen und Musikern (davon ein beachtlicher Teil professionell) aus der Region Bern und den angrenzenden Kantonen. Die Besetzung entspricht – gemäss dem Vorbild der amerikanischen «Symphonic Band» – einem vollständig ausgebauten sinfonischen Blasorchester. Ziele des Orchesters sind die Pflege von konzertanter Blasmusik, die Förderung zeitgenössischer Kompositionen und die Teilnahme an Veranstaltungen im In- und Ausland.
Kammermusikensemble Hochschule der Künste Bern (HKB): Im Rahmen des Bachelor-Studiengangs der HKB müssen Studierende durch Mitwirkung an diversen Projekten Kompetenzen im Ensemblespiel und in der Kammermusik erwerben. Freundlicherweise hat sich die Leitung der HKB bereit erklärt, im Rahmen des ordentlichen Studiengangs ihren Studierenden die Kooperation an diesem Projekt durch eine Kammermusikformation zu ermöglichen. Das Ensemble von 24 lnstrumentalsolisten entspricht der Besetzung von Milhauds «La Création du monde».