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Ich hatte viel Bekümmernis
Donnerstag, 6. November 2014, 19:30 Uhr
gültige Abos: Tutti. Voce und Scena
Johann Sebastian Bach:
- «Ich hatte viel Bekümmernis» Kantate
- Himmelfahrtsoratorium
Ensemble ORLANDO Freiburg
Sopran: Miriam Feuersinger
Alt: Ruth Sandhoff
Tenor: Michael Feyfar
Bass: René Perler
Orchester: Capricornus Consort Basel
Leitung Laurent Gendre
Ensemble Orlando
Bei seiner Gründung im Jahre 1994 durch Laurent Gendre widmete sich das Ensemble Orlando Freiburg zunächst der Vokalmusik der Renaissance. In der Folge erweiterte es seinen musikalischen Horizont hin zum italienischen, deutschen und englischen Barock und befasste sich mit Komponisten wie Monteverdi, Scarlatti, Schütz, Buxtehude, Purcell und Händel oder Jean Gilles. Das Ensemble hat auch mit seinen sehr lebendigen Interpretationen der Musik J. S. Bachs auf sich aufmerksam gemacht. Sie beruhen auf eingehenden musikwissenschaftlichen Untersuchungen und streben eine möglichst grosse Authentizität an. Das Ensemble ist sehr flexibel und tritt je nach den musikalischen Anforderungen mit zehn bis vierundzwanzig professionellen Sängern auf. Dabei arbeitet es mit renommierten Instrumentalensembles zusammen. Schon bald nach seiner Gründung gab das Ensemble Orlando Fribourg sein internationales Debüt. Nach einer Russland-Tournee gewann es 1997 den ersten Preis in der Kategorie «Vokalensembles» am internationalen Chorwettbewerb von Arezzo. Seither gibt das Ensemble regelmässig zahlreiche Konzerte in der Schweiz und wird zu Auftritten an verschiedenen europäischen Festivals eingeladen und hat zahlreiche Aufnahmen eingespielt.
Laurent Gendre
Nach seinem Klavierstudium in Fribourg und der Ausbildung zum Orchesterdirigenten in Basel erhielt Laurent Gendre vom Schweizerischen Tonkünstlerverein den Studienpreis für Dirigenten und rundete dann seine Ausbildung in Deutschland und Österreich ab. Als Gastdirigent hat er unter anderem das Berner Symphonieorchester, das Orchestre de la Suisse Romande, das Orchester der Bretagne, das Lettische Nationalorchester, die Camerata Zürich, das Orchestre de Chambre de Lausanne und das Orchestre de Chambre de Genève sowie die Barockensembles La Cetra und Capriccio Basel dirigiert. Seit 1999 ist er musikalischer Leiter des Symphonieorchesters Thun, mit dem er jedes Jahr zehn Abonnementskonzerte spielt. 2009 nimmt er die musikalische Leitung des Freiburger Kammerorchesters.
Kantate BWV 21 «Ich hatte viel Bekümmernis»
Die Kantate «Ich hatte viel Bekümmernis» ragt in mehrfacher Hinsicht aus dem Kantatenschaffen Bachs heraus. Schon die Dauer – die Aufführung dauert etwa 40 Minuten – ist aussergewöhnlich. Bach erreicht in dieser Kantate eine grosse Intensität und Dramatik, die an seine grossen Hauptwerke erinnern. Besonders sind die Seufzermotive, die das Bild des Tränenstroms mittels Sekundenschritten in Sechzehnteln in der zweiten Arie und das musikalisch aufwühlend gestaltete Bild einer Sturmflut charakterisieren die düstere und bedrückende Stimmung. Im zweiten Teil der Kantate schlägt die Stimmung um. Durch das Vertrauen des Sünders auf die Gnade Gottes wandelt diese sich in freudiges Frohlocken, der Schlusssatz bildet eine kraftvolle Lobeshymne.
Die Entstehung dieser Kantate ist ungeklärt. Sicher ist, dass sie am 3. Sonntag nach Trinitatis 1714 in Weimar zum ersten Mal aufgeführt wurde, allerdings noch nicht mit allen Sätzen aus der letzten Fassung von 1723. Sie entstand aber bereits noch früher. Möglicherweise hat Bach sie komponiert oder aus bereits bestehenden Einzelstücken zusammengestellt, als er sich 1713 um die Organistenstelle in Halle bewarb. Es ist auch möglich, dass die beiden Teile der Kantate ursprünglich als je eigene Werke geplant waren. Der Text der Kantate stammt wahrscheinlich von Salomon Franck.
Himmelfahrtsoratorium
Lobet Gott in seinen Reichen («Himmelfahrtsoratorium » BWV 11, D-Dur) ist ein Oratorium von Johann Sebastian Bach, das wahrscheinlich 1735 entstanden ist. Vermutlich ist Picander der Textdichter.
Das Werk wurde in der alten Bach-Gesamtausgabe (BG) noch bei den Kantaten eingeordnet (daher die kleine BWV Nummer) und wird aufgrund seiner Gattung folgerichtig den Oratorien zugeordnet, da es eine biblische Handlung zur Grundlage hat, die von einem Evangelisten und anderen Personen in den Rezitativen vorgetragen wird. Das zweiteilige Werk besteht aus elf Sätzen (etwa eine halbe Stunde Aufführungsdauer) und wurde vom Komponisten selbst als «Oratorium In Festo Ascensionis» bezeichnet.